
Fast jeder hat schon einmal den Begriff "Karma" gehört, aber leider wird er immer wieder missverstanden. Während meiner Zeit in China habe ich viele Menschen gesehen, die glauben, dass Armut, Krankheit oder Behinderung das Ergebnis von "schlechtem Karma" seien und dass also die Betroffenen "selbst schuld" an ihrem Unglück sind. Das macht mich sehr traurig, denn das ist keinesfalls, was der Buddha gelehrt hat!
Aus diesem Grund habe ich 2021 anlässlich eines Dharma-Workshops diesen Video-Vortrag aufgenommen, in dem ich mich damit auseinandersetze, was mit "Karma" eigentlich gemeint ist und warum es eben keine fatalistische Einbahnstraße ist; das hat der Buddha im "Devadaha Sutta" bzw. im "Sivaka Sutta" ausdrücklich klar gemacht.
[Da das Video für eine chinesische Zielgruppe entstand, die mit der Thematik vertraut ist, ist es in der zweiten Hälfte etwas ausführlicher, als im Rahmen dieser Webseite nötig; aber wer schon immer gerätselt hat, wie sich Buddhisten das Nirvana vorstellen (das übrigens nicht wie oft angenommen mit dem "Paradies" in anderen Religionen gleichzusetzen ist, denn man kann Nirvana auch zu Lebzeiten erreichen; es ist kein Ort, sondern ein Geisteszustand!), kann natürlich gerne bis zum Ende gucken.]
Viel Spaß beim Anschauen :-)
Anmerkung: Im Video erwähne ich ein paar Mal "fang sheng" als Beispiel; das ist das Freikaufen und dann Aussetzen von Tieren, meistens Fische, Schildkröten oder Vögel. Viele Menschen in China tun dies, um "gutes Karma" zu bekommen, doch leider überlegen sie nicht, welche Umweltbedingungen die Tiere eigentlich brauchen und so sterben viele von ihnen, weil sie völlig unbedacht irgendwo freigelassen werden.